Berliner Sicherheitskonferenz: Europa muss eigenständiger werden

Transatlantisch bleiben, europäischer werden. Das Motto der Berliner Sicherheitskonferenz griff Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wiederholt auf, als sie am 27. November die Veranstaltung zusammen mit dem niederländischen Außenminister Stef Blok eröffnete. Für MBDA Deutschland sprachen Peter Heilmeier, Leiter Business and Development Deutschland und Dietmar Thelen, Geschäftsführer TLVS GmbH auf dem sicherheitspolitischen Forum, das circa 1000 hochrangige Vertreter von Politik, Militär und Industrie aus etwa 50 Ländern anlockte.

Heilmeier ging im Plenum auf die Rolle der Industrie für eine europäische Verteidigungsunion ein und erläuterte, warum die Europäisierung der Verteidigungs- und Rüstungspolitik notwendig ist. Erfolgreiche Kooperationen benötigen jedoch die richtigen „Zutaten“, wie einen harmonisierten Bedarf,  kompetenzorientierte Arbeitsanteile oder eine eindeutige Programmführung. Erfolgsversprechend sei es, auf einer robusten Anfangskonfiguration aufzusetzen, die den schrittweisen Aufwuchs von Funktionaltäten erlaubt.

Letztlich müssten auch die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehöre neben bedarfsorientiertem Handeln die Exportfrage. „Eine verstärkte europäische Rüstungskooperation und die Frage der Exportierbarkeit von Gemeinschaftsvorhaben sind zwei Seiten derselben Medaille“, hob Heilmeier im Plenum hervor. Jetzt seien alle Beteiligten aufgefordert, das „mehr an Europa“ auch in ein „mehr an Kooperation“ umzusetzen.

Thelen nahm an der Panelsitzung „Ballistic Missile Defence – how to integrate European capabilities?“ teil, wo er auf die verschärfte Bedrohungslage durch neue Waffensysteme und das NATO Framework Nation Konzept einging. Ein Grundsatz Deutschlands sei es, nicht alleine zu agieren. TLVS schaffe durch seine Interoperabilität dazu die Voraussetzung. Nur vernetzte Command & Control Funktionalitäten wie bei TLVS oder dem US-amerikanischen IAMD ermöglichen zudem auf jede Mission zugeschnittene Fähigkeiten.

Auf die Frage nach neuen Technologien, stieg Thelen mit der Aussage „Expect the unexpected“ ein. Er verwies darauf, dass TLVS als System der nächsten Generation nicht nur neue Fähigkeiten wie eine 360 Grad Abdeckung mit sich bringt, sondern zukunftsfähig ausgelegt ist. Das Luftverteidigungssystem umfasse einen technologischen Sprung beim Effektoren und Sensoren Mix, sowie bei der Systemarchitektur. Thelen sprach von einer „Architecture Revolution“: weg von traditionellen proprietären Systemen hin zu einer flexiblen „Plug & Fight“ Integration von Sensoren, Effektoren und Führungssystemen, interoperabel mit Luftverbänden.  Eine hochautomatisierte Funktionalität unterstütze und beschleunige die Planung und Durchführung von Missionen.

Die 17. Auflage der Berliner Sicherheitskonferenz umfasste  insgesamt 18 Redebeiträge, 4 Debatten und 13 Paneldiskussionen. Die vom Fachmagazin Behördenspiegel organisierte Veranstaltung fand am 27. und 28. November statt. Das diesjährige Partnerland war die Niederlande.

Neben von der Leyen beteiligten sich mit Staatssekretär Zimmer, Generalinspekteur Zorn, General von Heimendahl und dem Abteilungsleiter Dr. von Geyr weitere Vertreter des Verteidigungsministeriums an der Veranstaltung. Das Verteidigungsministerium berichtet auf seiner Homepage über die Beiträge.

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