v.l.n.r., T. Gottschild, M. Gregonis, R. Brandl

US Generalkonsulin Meghan Gregonis informiert sich über das Taktische Luftverteidigungssystem

TLVS, das Taktische Luftverteidigungssystem, ist derzeit eines der bedeutendsten transatlantischen Rüstungsprojekte. Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Reinhard Brandl machte sich US Generalkonsulin Meghan Gregonis bei MBDA Deutschland ein Bild von dem gemeinsamen Programm. 

Während ihres Besuchs unterstrich die Generalkonsulin die besondere Rolle der Rüstungskooperation für die transatlantische Partnerschaft und die Bedeutung des TLVS-Programms für die Sicherheit in der NATO: „Die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten ist die Grundlage der gemeinsamen Sicherheit und Verteidigung, sie trägt maßgeblich zur Stärkung unseres NATO-Bündnisses bei. Die TLVS GmbH, ein Joint Venture zwischen der MBDA Deutschland GmbH und der Lockheed Martin Corporation, ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche deutsch-amerikanische industrielle Zusammenarbeit und technologische Innovation. Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für die transatlantische Partnerschaft im Verteidigungsbereich. Gemeinsame Projekte wie diese unterstützen das Engagement Deutschlands, die Fähigkeiten der Bundeswehr weiterzuentwickeln.“

„Die transatlantische Rüstungskooperation ist seit Jahrzehnten wesentlicher Bestandteil deutscher Sicherheitspolitik und zugleich wichtiges politisches Bindeglied zwischen den USA und Deutschland“, betonte Dr. Reinhard Brandl, Mitglied des Deutschen Bundestages und Mitglied des Verteidigungsausschusses. „Hier am Standort arbeiten beide Nationen seit Jahren erfolgreich zusammen. Ich bin stolz darauf, mit MBDA ein Unternehmen in der Region zu haben, das sowohl im Hinblick auf die Infrastruktur als auch im Hinblick auf seine Belegschaft, ein solches Programm in enger Kooperation mit unseren amerikanischen Partnern auf die Beine stellen kann.“

„Im Kern von TLVS steht die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserem Partner Lockheed Martin. Darüber hinaus sind über 80 Partnerunternehmen am Programm beteiligt, der Großteil in Deutschland. Es sind mittelständische Unternehmen, die im Bereich Kommunikation, Cyber-Security, Radar, Luft- und Raumfahrttechnik arbeiten. Gemeinsam stehen wir bereit, eines der wichtigsten Rüstungsprojekte der kommenden Jahrzehnte umzusetzen“, so Thomas Gottschild, Geschäftsführer MBDA Deutschland. „Mit TLVS führen wir unsere erfolgreiche deutsch-amerikanische Zusammenarbeit fort und nutzen unsere Erfahrungen aus langjährigen, transatlantischen Kooperationsprogrammen. Gemeinsam mit unseren amerikanischen Partnern tragen wir dazu bei, dass Waffensysteme wie TLVS, PATRIOT und RAM der Bundeswehr entscheidende Fähigkeiten zur Verfügung stellen.“

TLVS ist ein bodengebundenes Luftverteidigungssystem für kurze und mittlere Reichweiten. Es dient dem Schutz vor aktuellen und zukünftigen Bedrohungen aus der Luft. Das System wird im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung, zum Schutz von Truppen im Einsatz, in besonderen Sicherheitslagen und zum Schutz von Bevölkerungszentren und kritischen Infrastrukturen eingesetzt. TLVS eignet sich zur Abwehr von ballistischen Kurz- und Mittelstreckenraketen, Kampfflugzeugen, Hubschraubern, Drohnen und Marschflugkörpern. Eine TLVS-Systemkonfiguration besteht aus einer Einsatzzentrale, drei 360°-Sensoren, je zwei Startgeräten mit PAC-3 MSE und IRIS-T SL Lenkflugkörpern sowie zugehörigen Generatorfahrzeugen.

Hauptauftragnehmer sind MBDA Deutschland und das US-amerikanische Unternehmen Lockheed Martin. Der MBDA Standort in Schrobenhausen ist einer der modernsten Technologiestandorte für Lenkflugkörpersysteme und Luftverteidigung in Europa. Neben der Produktion sind insbesondere Forschung und Entwicklung Schwerpunkte. Insgesamt betreibt das Unternehmen 12 Entwicklungs- und Simulationslabore (z.B. Laserlabor, Simulationszentrum, „Flying in the lab“, Gefechtsstand). Gut die Hälfte der Beschäftigten sind Ingenieure und Techniker. Sie sind unter anderem ausgewiesene Experten für Radar-, Sensor- und Lasertechnik, Systems-of-Systems Engineering, künstliche Intelligenz und Cybersicherheit. Seit 2011 hat MBDA über 100 Mio. Euro in den Standort investiert.