Die Menschen am MBDA-Standort Freinhausen

Die Mitarbeiter hinter der Test- und Referenzanlage

Auf die Menschen kommt es an, besonders bei einer so komplexen technischen Einrichtung wie der Test- und Referenzanlage PATRIOT (TuRA). Denn es sind die Mitarbeiter am Standort Freinhausen, die mit ihrer großen Erfahrung nicht nur die Funktionsfähigkeit der Anlage sicherstellen, sondern auch bei den regelmäßig durchzuführenden Testkampagnen zur Anpassung der Technologie an neue und immer größere Herausforderungen eine maßgebliche Rolle spielen. Als Ansprechpartner stehen sie ihren Kunden bei den durchzuführenden Tests jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Oft schon lange dabei, gelten sie berechtigterweise als das „Herz der TuRA“.

Sonja Rothlauf, Assistentin der Programmleitung

„Seit 1992 gehöre ich jetzt schon dazu. Damals war die TuRA noch um einiges kleiner und in Unterschleißheim stationiert. Ich bin für die Logistik verantwortlich, also für die gute Versorgung der Mannschaft am Standort – vor allem während der Testkampagnen, die sich ja immer über Wochen und sogar Monate hinziehen. Besonders wenn es mal stressig wird, muss die Versorgung mit Getränken und Essen gesichert sein. Das ist meine Aufgabe. Dabei hilft mir, dass wir hier am Standort in gewisser Weise eine kleine PATRIOT-Familie sind. Viele Soldaten kommen immer wieder zu uns, um an der Anlage zu arbeiten. So kenne ich deren Vorlieben mittlerweile ganz gut und kann den Speiseplan danach ausrichten. Kurz, ich kümmere mich darum, dass es für unsere Gäste passt. Was ich an meiner Arbeit besonders schätze, ist die Nähe zu den Kunden und die Möglichkeit hinter den Soldaten immer wieder auch die Menschen zu entdecken. Deshalb bin ich auch nach jetzt fast 30 Jahren immer noch gerne dabei.“

Herbert Hoffmann, Projektverantwortlicher Ingenieur Kommunikationsysteme

„Auch ich bin für die Kommunikationstechnik der TuRA zuständig. Deren Funktionalität sicherzustellen und über die relevanten Schnittstellen mit den anderen Komponenten der Anlage zu harmonisieren, ist eine meiner Aufgaben. Daneben gilt es, die Fernmelde- und Datenübertragungstechnik des Systems auf dem aktuellen Stand der technischen Entwicklungen zu halten und mit den Bedürfnissen unseres Kunden abzugleichen. Im Moment führen wir beispielsweise neue IP-basierte Kommunikationstechnik ein. Die Integration der neuen Technik in das bestehende System, die diesbezüglichen Tests und schließlich auch die Abnahme durch den Kunden – das ist ein weiterer Schwerpunkt meiner Tätigkeit. Und da sich durch die ständige Weiterentwicklung der Technik und neue Aufgabenstellungen, die wir mit der Anlage abbilden müssen, immer neue Herausforderungen ergeben, geht mir die Arbeit nicht aus. Die Aufgabe ist anspruchsvoll, entsprechend befriedigend ist es aber auch, wenn man sie erfolgreich bewältigt hat. Deswegen arbeite ich gerne hier.“

Dieter Müller, Systemingenieur Kommunikationssysteme

„Mein Aufgabengebiet ist die Kommunikationstechnik der TuRA. Dabei geht es vor allem um die deutschen Komponenten des ursprünglich US-amerikanischen Systems. Während meine Kollegen der Kommunikationstechnik hauptsächlich mit der Entwicklung der neuen Kommunikationsanteile betraut sind, liegt mein Schwerpunkt auf der Integration der neuen Geräte in die mobilen Kabinen unseres Kunden. Dabei sind Vorgaben für IT-Sicherheit, Arbeitssicherheit und Ergonomie sowie Kriterien für die Straßenverkehrszulassung zu beachten. Des Weiteren bin ich für die Betriebsbereitschaft der modifizierten Systeme an der TuRA verantwortlich. Damit schaffe ich die Voraussetzung dafür, dass meine Kollegen ihre Entwicklungstätigkeiten ohne Einschränkungen durchführen können und wir unsere Projekte an der TuRA erfolgreich abwickeln können.“

Hans-Jürgen Wiesemann, Leiter Waffensysteme Programm PATRIOT

„Die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden, um über die dortigen Planungen und vor allem auch über die Anforderungen hinsichtlich des Waffensystems Bescheid zu wissen, ist für meine Tätigkeit essentiell. Es geht also nicht nur um das technische Know-how, sondern auch um das Verständnis für die Nutzerforderungen seitens des öffentlichen Auftraggebers. Nur, wenn wir diese Ansprüche in die TuRA überführen können, ist letztlich auch sichergestellt, dass die Fähigkeiten des Waffensystems durch die Soldaten voll genutzt werden können. Der Test, den wir aktuell an der Anlage durchführen, ist in dieser Hinsicht besonders wichtig. Mit ihm integrieren wir neue Funktionalitäten, die das Waffensystem weiter verbessern und es auf neue Bedrohungsszenarien einstellen. Zudem erhöhen wir die Testmöglichkeiten zur Interoperabilität mit anderen Systemen, beispielsweise dem Frühwarn- und Kontrollsystem AWACS. Ich würde diesen Test als wichtige technologische Weichenstellung für die gesamte Anlage bezeichnen. Wobei für uns technologischer Fortschritt niemals Selbstzweck ist. Im Zentrum unserer Überlegungen und Tests stehen stets die Nutzer und ihre konkreten Anforderungen an das System.“

Bernd Lutz, Projektleiter Waffensystemsoftware PATRIOT

„Vor meiner Zeit bei MBDA war ich aktiver PATRIOT Nutzer und konnte das System live erleben. Heute kann ich meine Erfahrungen aus dieser Zeit gewinnbringend für unseren Kunden einsetzen. Die TuRA bietet dafür das perfekte Umfeld. Wir haben hier eine Möglichkeit geschaffen Updates und Upgrades des amerikanischen Herstellers unter operationellen Gesichtspunkten eingebettet in eine auf den Kunden zugeschnittene Labor- und Testumgebung zu verifizieren. Die Erkenntnisse, die wir mit der TuRA erzielen sind nicht nur essentiell für den Einsatz, sondern finden auch Eingang in die Ausbildung und das Training der Soldaten. Schlussendlich haben wir so auch immer wieder anregende Diskussionen mit dem Hersteller selbst, wie das System noch optimiert werden kann. Insbesondere bei der aktuellen Testkampagne haben wir wichtige Erkenntnisse gewonnen, die in hochkomplexen und vernetzten militärischen Operationen von Bedeutung sein werden. Ich freue mich, jeden Tag einen Beitrag dazu leisten zu dürfen und bin mir sicher, dass die TuRA dies auch in Zukunft tun wird.“